Kirchenbauten und Instrumente

Stiftskirche zu den Heiligen Kandidus und Korbinian
Michaelskirche
Klosterkirche (Franziskanerkirche)

Die Stiftskirche zu den Heiligen Kandidus und Korbinian

(Öffungszeiten: täglich von 08.00 bis 18.00 Uhr)

Die Stiftskirche hat 1814 die Funktion der Pfarrkirche übernommen. (Die eigentliche Pfarrkirche zum Hl. Michael ist seither eine Filialkirche der Stiftspfarrkirche).
Es handelt sich um den bedeutendsten romanischen Sakralbau im Ostalpenraum (dreischiffiger Kirchenraum mit Querschiff, Kuppel und Krypta). Baubeginn war das Jahr 1143, die heutige Gestalt besteht seit 1280, der Glockenturm wurde 1326 fertiggestellt.
Die Kirche erfuhr einige Veränderungen, große Barockisierungspläne scheiterten aber an Geldknappheit. Die letzte große Restaurierung mit Rekonstruktion der Krypta erfolgte 1968/69.
Blickfang sind die Portale, die romanische Kreuzigungsgruppe und das Kuppelfresko im Inneren, sowie die Orgel.

Hier finden Sie einen Wegweiser durch die Stiftskirche (ab Seite 10)

Die Putz-Orgel in der Stiftskirche
... mit geschlossenen Flügeltüren

Die Sängerempore („Musikchor“) der Stiftskirche ist in einem gotischen Zubau zur Stiftskirche untergebracht, der zur Zeit seiner Entstehung als Gebetsraum diente .

Diese Kapelle war der Hl. Dorothea (abgebildet im Fresko des Leonhard von Brixen) geweiht (daher „Dorotheenkapelle“), später dem Hl. Franz Xaver, von dessen Altar ein Teil als Tafelbild an der Wand hängt.

Die Funktion als Musikempore erhielt der Raum im 17. Jh. Die Orgel stand ursprünglich auf einem hölzernen Vorbau, 1777 wurde sie höher hinaufgesetzt, den heutigen Platz erhielt sie erst im 19. Jahrhundert.

Stiftskirche Längsschnitt
Stiftsorgel
Pfeifen im Hauptwerk
Keilbalganlage
Handgriffe
Mechanik
Orgelpfeifen
Hauptwerk
Fresko in der Dorotheenkapelle

Die heutige Orgel hat die Firma Pirchner aus Steinach (2002; 23/II/P; 1242 Pfeifen) in das ursprüngliche Gehäuse (1629, Orgel von Andreas Butz (Putz) aus Passau) eingebaut.
Die Putz-Orgel von 1629 ist das dritte Instrument der Stiftskirche, wobei von den früheren Orgeln nichts erhalten ist.
Das Rückpositiv und eine mehrfältige Keilbalganlage sind völlig neu; im Hauptwerk befinden sich neben den neuen Registern auch solche von Putz und Reinisch.

Hier eine genauere Beschreibung der Orgel und der Glocken der Innichner Stiftskirche …

Zur Seite der Orgelbauwerkstatt …

Disposition der Stiftsorgel:

Hauptwerk, C - f'''

Prinzipal
Cornett
Mixtur
Oktav
Quint
Flöte
Oktav
Copl
Gamba
Bordun
Trompete

  8′
  8′
  1 1/3′
  2 ‚
  2 2/3′
  4′
  4′
  8′
  8′
16′
  8′

Rückpositiv, C - f'''

Gedeckt
Prinzipal
Rohrflöte
Sesquialtera
Oktav
Mixtur
Dulcian

8′ 
4′ 
4′ 
2 2/3′ + 1 3/5′ 
2′ 
1′ 
8′

Pedal, C - f'

Subbass
Oktavbass
Oktav
Posaune
Bombarde

16′
  8′
  4′
  8′
16′

Koppeln:

Rückpositiv – Hauptwerk
Hauptwerk – Pedal
Rückpositiv – Pedal

Tremulant

In den Jahren 2013/14 konnte der Stiftschor eine Truhenorgel in Auftrag geben, vor allem um den Chorgesang in der Mittelapsis zu unterstützen, und um für den Kinderchor ein Begleitinstrument zu haben.

Die Bildprogramme der Schleierbretter symbolisieren den Osterfestkreis und ergänzen damit die Bildprogramme der Flügeltüren der Hauptorgel. Die Attribute der Stiftspatrone schaffen außerdem einen lokalen Bezug.

Disposition der Truhenorgel (Henk Klop, Garderen/NL):

Manual, C - f''' (Töne ,H-fis''')

Gedeckt
Flöte
Prinzipal
Oktav
Quint
Regal

  8′
  4′
  4′
  2 ‚
  2 2/3′
  8′

Transponiervorrichtung
Schleifenteilung
angehängtes Pedal

Die Pfarrkirche zum Heiligen Erzengel Michael

(Öffungszeiten: täglich von 08.00 bis 18.00 Uhr)

Die ebenfalls romanische Pfarrkirche zum Hl. Michael stammt aus dem 12 Jh. Sie wurde 1735 zu einer prächtigen Barockkirche umgebaut.

Das Brüstungspositiv, wahrscheinlich die erste Orgel in dieser Kirche, (1630; 6/I) stammt von Andreas Butz, erfuhr aber starke Veränderungen und wurde von Johann Pirchner 1997 rekonstruiert.

Disposition der Orgel in der Michaelskirche:

Manual, CDEFGA - c''' (45 Tasten)

Prinzipal
Oktav
Flöte
Oktav
Quinte
Mixtur

  8′
  4′
  4′
  2 ‚
  1 1/3′
  1′

Pedal, CDEFGA - a° (18 Tasten)

Pedal angekoppelt

Die Franziskanerkirche zum Heiligen Leopold

Die Kirche des Franziskanerklosters wurde 1697 geweiht. Die Ruffatti-Orgel mit elektrischer Traktur wurde 1964 als Kriegsentschädigung montiert.

Disposition der Orgel in der Franziskanerkirche:

Hauptwerk, C - c'''

Prinzipal
Gemshorn
Dulciana
Flöte
Oktav
Rauschquinte
Mixtur

    8′
    8′
    8′
    4′
    4′
    2′ 2fach
    1 1/3′ 5fach

Positiv, C - c''''

Klein Prinzipal
Bordun
Salicional
Prinzipal
Rohrflöte
Nasard
Waldhorn
Cimbalo
Tremulant

8′
8′
8′
4 ‚
4′
2 2/3′
2′
1′

Spielhilfen

Koppeln

Suboktavkoppeln
Superoktavkoppeln

Mixturabsteller
4 freie Komb.
pp,p,mf,f,ff,Tutti
automat. Pedal
Crescendo
Schweller
Radialpedal

II/I, I/P, II/P

I, II, II/I
I, II, II/I, I/P, II/P

Pedal, C - g'

Kontrabaß
Subbass
Bass
Bordun

16′
16′
 8′
 8′

Für moderne Musik leisten ein Flügel und ein E-Piano gute Dienste; manchmal schaffen wir es, ein Orchester oder eine Bläsergruppe aus der Umgebung zusammenzustellen.

Literatur

  • Franz Eppacher, Die Stiftskirche Innichen. Kunst-Symbolik-Glaube. 2011 (Tappeiner-Verlag)
  • Egon Kühebacher, Kirche und Museum des Stiftes Innichen. Bozen 1993.
  • Urban Stillhard OSB und Hannes Torggler, Südtiroler Orgellandschaft von Reschen bis Innichen. 2011 (Verlag A. Weger)
  • Stiftschor Innichen, Festschrift zur Weihe der Truhenorgel. Innichen 2014